Biographie

Steve Kainath wurde 1964 in Ebern geboren und ist in Unterfranken aufgewachsen. 1974 begann er in Bad Kissingen mit dem Kampfsport und betrieb mehrere Stilrichtungen wie Karate, Judo und Aikido. Im Jahr 1982 gründete er eine Sportkarate-Abteilung in der DJK Schweinfurt und ist seit dieser Zeit als Trainer tätig.
Sportkarate ist eine moderne Form des Karate. Neben der Disziplin Pointfighting (Semikontakt-Karate), wo ähnlich wie beim Fechten der Punkt nach den Stop-Kommando vom Hauptkampfrichter angezeigt wird, trainierte er vor allem Kata, ein genau festgelegter Bewegungsablauf aus Block- und Angriffstechniken, also ein Kampf gegen imaginäre Gegner. Neben den traditionellen Kata (Formen) trainiert er auch selbst choreographierte Freestyle-Formen zu Musik, auch mit traditionellen asiatischen Waffen wie z. B. dem Bo (Langstock). Auf Wettkämpfen in dieser Disziplin bewerten ähnlich wie im Kunstturnen oder Eiskunstlauf 5 Kampfrichter die Form mit Noten bis 9,99 und der Athlet mit der höchsten Gesamtpunktzahl gewinnt, wobei die niedrigste und höchste Wertung gestrichen werden.
Steve Kainath startete auf Wettkämpfen neben dem Pointfighting in den Formen-Klassen Traditionell, Freestyle und Waffen, seit 1995 konzentriert er sich hauptsächlich auf die Waffen-Formen-Klasse, wo er seine grössten Erfolge erzielte. Seit 1995 ist er in der Nationalmannschaft der WKA (World Karate and Kickboxing Association) Deutschland und nahm als einziger Sportler weltweit an allen Weltmeisterschaften der WKA seit 1995 teil, er wurde 2003 und 2011 Weltmeister und gewann bei seinen 12 aktiven WM-Teilnahmen neun Medaillen (2 x Gold, 4 x Silber und 3 x Bronze), ausserdem wurde er 13 mal Deutscher Meister. Auch als Trainer konnte er beachtliche Erfolge erzielen, seine Schüler gewannen 15 WM-Medaillen, wobei drei auf das Konto seiner Frau Rangsee gingen, die 1997 in Dublin Weltmeisterin im Pointfighting bis 50 kg wurde. 2002 wurde er Bundestrainer der WKA Deutschland für die Klassen Freestyle- und Waffen-Formen und betreute zusammen mit Erich Albrecht aus Erfurt das deutsche National-Team bei der WM in Italien. Seit 2003 ist er Chef-Bundestrainer Formen und betreut seit diesem Zeitpunkt die Kaderathleten in allen Formen-Klassen.
Seit April 2006 ist der Berufssoldat im Dienstgrad Oberstabsfeldwebel in der Sportfördergruppe der Bundeswehr Mainz eingesetzt und wohnt seitdem mit seiner Frau und seinen beiden Kindern Sherina und Chatri in Appenheim. Seit Mai 2007 leitet er eine Sportkarate-Gruppe beim Turnverein 1891 Appenheim.